Freitag, 14. Oktober 2005

Das Gänseblümchen

Das Gänseblümchen, auch unter dem Namen
"Maßliebchen" bekannt, gehört zur botanischen
Familie der Korbblüter. Auf dem schlanken,
blattlosen jedoch behaarten Stengel sitzt die
Blüte, deren Mittelpunkt eine goldgelbe Scheibe
bildet, die von weißen, auf der Unterseite
gefärbten Blütenblättern umrahmt ist. Das
Gänseblümchen kommt in Mitteleuropa auf
Wiesen, Feldern und an Wegrändern vor. Die
Blüten orientieren sich, wie die der
Sonnenblume, an dem Lauf der Sonne. In der
nordischen Mythologie verkündete das
Gänseblümchen den im nebligen Norden
lebenden Stämmen, die Anwesenheit des
Sonnengottes Baldur, während sich der
Blütenkelch beim verschwinden der Nebel und
dem erscheinen der Sonne öffnete. Die Stämme
gaben ihm die Namen "Baldurs Auge" oder
"Baldurs Braue".

Im Mittelater wurde das Gänseblümchen jedoch
beinahe ausgerottet, da man ihm nachsagte, es
würde schwangeren Frauen einen Abgang
bescheren. Darüber hinaus war es der
Frühlingsgöttin Ostara gewidmet und in der Zeit
nach der Missionierung wurde die Verehrung der
Frühlingsgöttin auf Jungfrau Maria übertragen.
Im christlichen Volksmund wurde erzählt, dass
die zärtlichen Blümchen aus den Tränen Marias
entstanden, während sie und ihre heilige Familie
auf der Flucht aus Ägypten waren.
Der lateinische Name bellis (schön, hübsch)
perennis (ausdauernd, mehrjährig) bedeutet
"Das ganze Jahr über schön" und wird in der
Naturkosmetik mit Schönheit in Verbindung
gebracht. Das Gänseblümchen hilft bei unreiner
Haut und Hautausschlägen, aber auch bei
Appetitlosigkeit, Durchfall, Husten, Magen-oder
Leberbeschwerden und schlecht heilenden
Wunden ist es ein wirksamer Helfer.
Seine Wirkstoffe beschränken sich auf
Saponine, Bitterstoffe und Gerbstoffe.
Wobei die Saponine antibiotisch wirken, das
Immunsystem stärken und den
Cholesterinspiegel senken.
Die Bitterstoffe regen die Bildung der
Verdauungssäfte an und fördern die Aufnahme
von Nahrungsmitteln im Magen-Darmtrakt.
Die Gerbstoffe ziehen das Gewebe zusammen
und verdichten die Zelloberfläche. Somit
hemmen sie die Entzündungsreaktion.
Das Gänseblümchen kann bei Allergien helfen,
jedoch besteht die Gefahr, dass es eine bereits
bestehende Allergie verstärken kann.

Rezepte und Tipps:
Bei asthmatischen Beschwerden kann das
Gänseblümchen auf einem schönen Butterbrot
wahre Wunder bewirken. Es schmeckt zunächst
süßlich, anschließend bitter. Aber auch dem
Gourmet unter den Naturkostfeinschmeckern ist
ein Gänseblümchen-Butterbrot nicht untersagt.
Bei kleineren Verletzungen und Wunden kann
der Absud von Gänseblümchen den
Heilungsprozess unterstützen. Hierzu einfach
etwa 100 g Gänseblümchenköpfe in kochendes
Wasser geben, 10 min. ziehen lassen und
anschließend abseihen.
Gänseblümchentinktur gegen unreine Haut,
insbesondere Akne:
100 g Gänseblümchenköpfe in 100 ml 70 %
Alkohol geben. Dieses Gemisch in einer dunklen
Flasche 3 Wochen und 3 Tage an einem
sonnigen Platz stehen lassen und anschließend
abseihen. Das Gesicht dann täglich abends mit
der Tinktur abtupfen.
Gänseblümchensaft bei Leberleiden und
Menstruationsbeschwerden:
Der Saft muss immer frisch gepresst werden.
Hierzu nehme man 99 Gänseblümchenköpfe,
zerstampfe sie in einem Mörser mit einem
Stösel und trinke 3 mal am Tag einen EL Saft
mit Tee und Honig oder warmen Wasser
vermischt.

Orakel und Sagen
In vielen Gedichten und Geschichten wird das
Gänseblümchen mit Mädchen und jungen
Frauen in Verbindung gebracht. Gretchen
pflückt in Goethes "Faust" eine Sternenblume
(Gänseblümchen), zupft die Blüten des
Gänseblümchens aus und spricht dabei:
"Er liebt mich, liebt mich nicht, er liebt mich... "
Noch heute wird dieses kleine Orakel besonders
in Deutschland von Kinder und Verliebten
praktiziert. Natürlich muss es hier nicht immer
um die/den Auserwählte/n gehen. Das
Gänseblümchenorakel kann vielfältig verwendet
werden.
zB. bei Schwangerschaft "Es wird ein Mädchen,
Junge, Mädchen, Junge..."
Christliche Mönche behaupten, die Rotfärbung
an den unteren Blütenblättern wären das Blut
des Jesukindes.
Im Mittelalter gab man Gichtikern das
Gänseblümchen in die Schuhe, um sie vor
erneuten Anfällen zu bewahren.
Der Aberglaube an das Gänseblümchen besagt,
dass das Pflänzchen das Wachstum von
Kindern beeinträchtigen könne. Auch heute
noch gibt es auf den britischen Inseln und bei
spanischen Zigeunern den Brauch, junge
Welpen mit Gänseblümchen zu füttern, sodass
sie immer so klein und niedlich bleiben.

Copyright ist bei mir einzuholen.
geschrieben für den Schlangengesang

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... dient ebenfalls (wie "magickal basics" und "Götterlehre einer Walküre") nur zu privaten Zwecken. Auch hier soll gesagt sein, dass ich noch nicht weiß, ob ich dieses Projekt online setzen bzw. öffentlich machen werde. Wir werden sehen.
Magick herbalist dient zum besseren Verständnis der Kräuterkunde. Grundlagen, Rezepte, längst vergessene Mythen sollen hier ihren zustehenden Platz bekommen.
Ich werde, wie auch auf meinen anderen Projekten, sowohl englische als auch deutsche Texte veröffentlichen.
Auch hier betone ich wieder, dass auf diesem Blog keine alltäglichen Erlebnisse meiner Person stehen werden, sondern eben alles rund um die Kräuterkunde.

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